REVIEW: Reality Fighters im Test – Eine wahre Enttäuschung?

Titel wie “Street Fighter”, “Tekken”, “Soul Calibur” und “Mortal Kombat” kennt jeder, aber jetzt könnt ihr zum ersten Mal als eigener Held in den Ring steigen. Hiermit stellen wir euch den neuen Kampfspiel-Titel “Reality Fighters” für die PS Vita vor, den wir für euch ausführlich unter die Lupe genommen haben. Wie der Titel bei uns abgeschnitten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Einzelspieler:

Das neue Spiel aus dem Hause Sony bietet euch neben einem Trainings-Modus, in dem ihr alle Moves und Bewegungen üben könnt, einen Einzelspieler-Modus mit drei verschiedenen Kategorien. Zum ersten gibt es hier eine umfangreiche Story, welche euch überraschenderweise von einem bekannten Kung-Fu Lehrer vorgestellt wird. Der legendäre Meister Mr. Miyagi zeigt euch wie ihr euch verbessern könnt, um gegen die vierzehn Charaktere des Spiels zu überleben. Bevor ihr aber an der Story teilnehmen dürft, müsst ihr euch einen Charakter erstellen, welchen man wahlweise mit seinem eigenen Gesicht mit der Vorder- oder Rückkamera erstellen kann. Neben dem Gesicht habt ihr die Möglichkeit verschiedene Accessoires wie ca. 400 Kostümteile, einige Kampfstile und verschiedene Waffen freizuschalten, um eure Statistiken wie die Schlagstärke oder die Verteidigung zu erweitern. Für jeden absolvierten Kampf bekommt ihr gewisse Erfahrungssterne, die ihr dann für die oben angesprochenen Sachen einlösen könnt. Wenn ihr noch ein wenig unsicher seit oder noch nicht genau wisst, wie der Titel funktioniert, dann begebt euch rasch in den Trainings-Modus, denn hier könnt ihr alle Moves und mehr testen und hoffentlich in den kommenden Kämpfen zum Einsatz bringen.

Hat man aber das Spiel beherrschen gelernt und verschiedene Kampfstile und Moves in petto, legen wir euch die beiden Modi Zeitangriff und Überleben ans Herz, bei denen ihr die Tasten richtig zum Glühen bringen werdet, da der Schwierigkeitsgrad pro Kampf etwas angehoben wird. Zum einen tritt man unter anderem gegen Charaktere wie eine Ballerina Namens Nicole, den Boxer Richie, den Shaolin Shenlong oder den Zombi Ton Ton an den unterschiedlichsten Orten an. Dazu gehören Schauplätze wie der Central Park, eine Englische Landschaft, ein Russischer Wald oder das Shangqui Gelände in China. Das wohl herausstechende Feature des Spiels ist der Kampf selbst. Da ihr mit der Sixaxis-Bewegungssteuerung der PS Vita den Blickwinkel des Kampfes bestimmt. Außerdem können auch Kämpfe in der Wohnung auf einem Teppich, Tisch, einer Couch oder im Freien auf einer Wiese, Straße oder anderen Ablagen ausgetragen werden.

Gameplay:

Hier fällt einem sofort das brillante Augmented Reality-Feature der PS Vita auf, mit dem man den Blick auf das Geschehen hat. Sehr gut gefallen hat uns, dass bei einem Kampf keine Karten, wie im Vergleich bei dem Playstation 3 Spiel Eye Pet oder andere Bezugspunkte, benötigt werden. Wichtig hierbei ist nur, dass man seinen Handheld immer in die Richtung dreht, in der sich gerade die Charaktere befinden, um auch am Spiel teilnehmen zu können. Die PS Vita schafft es, um auf ca. 90% der Umgebungsflächen einen Kampf zu projektieren.

Obwohl euch viele Möglichkeiten wie aus klassischen Beat’em Up-Spielen wie Street Fighter oder Tekken zur Verfügung stehen, bietet euch der Titel dennoch nicht viel Abwechslung. Man merkt schnell, dass sich die Entwickler mehr auf das Augmented Reality Feature als auf das Gameplay konzentriert haben. Die Tastenkombinationen sind so gut wie identisch. Wenigstens wird dem Spieler bei einer entsprechenden Ausstattung noch eine Waffen-Attacke per Touchpad geboten, welche dem Spiel noch eine Note verleiht. Wenn ihr euch gerade in einem Kampf befindet, könnt ihr mit der L1 Taste Fotos schießen, die ihr euch dann in der Spielegalerie oder auf der PS Vita im Foto-Menü anschauen könnt. Im Großen und Ganzen kann das Spiel „Reality Fighters“ nicht mit den anderen großen Kampfspielen konkurrieren, da der Umfang einfach zu wenig ist und einem gameplaytechnisch gesehen, einfach das gewisse Etwas fehlt.

Grafik und Sound:

Die Animationen bei dem Titel kommen zwar schön und fließend bei dem Spieler an, doch in punkto Charaktere und Umgebungen, liegt das Kampfspiel im wahrsten Sinne des Wortes K.O. am Boden. Neben vielen kantigen, pixeligen und teils verschwommenen Texturen, werden euch noch schwach dargestellte Hintergründe präsentiert. Auch fielen uns noch die unscharfen Gesichter der Charaktere auf, die dem Titel ein schlechtes Auftreten bescheren. Das gut aufgebaute Menü erstrahlt mit seinen knalligen Farben und macht euch Lust auf mehr, welche euch aber im Spiel nach einer Weile vergehen wird. Nach einigen Kämpfen und Einstellungen, die wir an unserem Charakter getroffen haben, konnten wir keine katastrophalen Grafikfehler, Bugs oder Bildeinbrüche feststellen.

Die Soundkulisse wurde bei “Reality Fighters” auch sehr schlicht gehalten. Mit einer wohlfühlenden Musikbegleitung klickt man sich durch das Menü und im Kampf wirkt sie teils witzig und gelungen. Die verschiedenen Kampfstile wurden auch mit vielen Geräuschen ausgestattet, die passend und gut umgesetzt wurden. Die Sprachausgabe von Mr. Miyagi ist hingegen nicht so gut gelungen, da es etwas aufgesetzt wirkt.

Multiplayer:

Wem die Charaktere im normalen Charakterauswahlbildschirm nicht genügen, kann sich mit voller Kraft in den Multiplayermodus des Spiels stürzen. Hier habt ihr die Wahl die Charaktere eurer besiegten Gegner in euren Charakterauswahlbildschirm aufzunehmen. Dadurch könnte euer Bildschirm nach einer Weile so viele Charakter enthalten, dass man den Durchblick verliert. Bei dem Spiel besteht die Möglichkeit sowohl via Ad-hoc, als auch Online gegen andere Spieler anzutreten, um zu zeigen, wer der beste Reality Fighter ist. Wenn bei dem Story-Modus Probleme mit dem Sammeln der Sterne auftreten sollten, könnt ihr auch hier welche sammeln und gegen neue Ausrüstungen und Kampfstile eintauschen. Für den enthaltenen Zeitangriff und den Überlebensmodus stellt euch der Entwickler Online-Leaderboards zur Verfügung, sodass man sich mit allen Spielern der Welt messen kann. Wir haben uns einige Kämpfe angeschaut und mussten feststellen, dass im Online-Part wie oben schon angesprochen, ein reines Button-Smashing durch die minimale Anzahl an Kombinationen geboten wird. Bei einem Kampfspiel dieser Art wünscht sich jeder Spieler mehr Tiefe, welche nicht vorhanden ist und deshalb mit seinem Ergebnis in vollen Zügen enttäuscht. Angesicht der gleich bleibenden Gameplay Mechanik, wird euch im Multiplayer-Modus nicht mehr geboten als im Singleplayermodus.

Fazit und Bewertung:

“Reality Fighters” hat es schwer sich einen erfolgreichen Platz gegen Spiele wie “Ultimate Marvel vs Capcom 3″ oder “BlazBlue Continuum Shift Extend” zum Launch der PS Vita zu ergattern. “Reality Fighters” schaffte es leider nicht uns zu überzeugen. Es hat zwar einige nette Features wie das Augmented Reality-Feature, doch war es das auch schon. Wer ein Kampfspiel für Sonys neuen Handheld sucht, kann hier gerne zugreifen, wird aber mit den angesprochenen Titeln definitiv mehr Spaß haben. Sehr schade, da die Idee hinter dem Spiel durchaus Potenzial gehabt hätte.

Reality Fighters Bewertung

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