REVIEW: Batman Arkham Origins: Blackgate im Test

Batman flattert neuerdings auch auf der PS Vita. Passend zu dem großen Bruder Batman: Arkham Origins, der auf der PS3 erschienen ist, soll Batman Arkham Origins: Blackgate die Geschichte komplementieren und um einige Facetten reicher machen. Ob das den Armature Studios gelungen ist, könnt ihr in unserem Batman Arkham Origins: Blackgate Test nachlesen.

Batman Arkham Origins Blackgate Test

Einzelspieler & Story:

Das Spiel beginnt nach einer erfreulich kurzen Ladezeit mit einer Tutorial Mission, in der man Catwoman kennenlernt. Diese war gerade dabei etwas zu stehlen, als Batman sie dabei erwischt. Catwoman flieht und Batman muss hinterher. Hier beginnt das Tutorial, in dem man die Steuerung lernt. Neben Kämpfen und Laufen gibt es dabei auch Passagen, in denen man etwas subtiler vorgehen muss. Sind die Gegner mit schweren Waffen ausgerüstet, muss man sich unbemerkt in eine gute Position bringen und den richtigen Moment abwarten, um die Gegner zu überwältigen. Ein wenig später hat man Catwoman gestellt und muss gegen sie kämpfen. Nachdem man Catwoman besiegt hat, funkt die Polizei dazwischen und verhaftet sie. Catwoman kommt ins Gefängnis Blackgate, wo sie allerdings nicht lange bleiben soll.

Denn schon zwei Wochen später kommt es zu Unruhen im Gefängnis, in deren Folge einige Superbösewichte die Kontrolle über jeweils einen Teil des Gefängnisses übernehmen. Nach einem Gespräch mit Gordon ist Batman schnell klar: Die Polizei von Gotham City braucht ihn. Also macht sich Batman auf den Weg ins Blackgate Gefängnis, um sich den Bösewichten in den Weg zu stellen. Nachdem Batman dann Catwoman, die in den Unruhen aus ihrer Zelle entkommen konnte, von ein paar fiesen Joker-Schlägertypen befreit hat, bietet diese ihm ihre Hilfe beim Kampf gegen die Unruhestifter an und steht ab diesem Zeitpunkt Batman aus dem Hintergrund zur Seite, um diesen mit hilfreichen Tipps zu versorgen.

Die Story ist klassisch. Grundsolide aber wenig originell. Batman Arkham Origins: Blackgate setzt mehr auf die Kämpfe und Batmans technische Spielerreihen. Dennoch kommt nicht das Gefühl auf, dass die Story nur ein Alibi ist. Insoweit geht das Spiel hier einen guten Kompromiss ein.

Gameplay:

Das Gameplay steht im Vordergrund von Batman Arkham Origins: Blackgate. Batman ist schon seit jeher eine Kämpfernatur, die sich zahlreicher technischer Hilfsmittel bedient. Und daher verwundert es nicht, dass diese auch einen Weg ins Spiel gefunden haben. Mit Batmans Cape, kann man von hohen Vorsprüngen, auf die man vorher mit dem Greifhaken gekommen ist, hinabgleiten, um so Gegner von oben zu überraschen. Durch eine elegante Drehung am Boden kann man mit Batmans Cape Gegner betäuben. Mit Batmans Bumerang, dem Batarang kann man bestimmte Mechanismen auslösen. Eine der wichtigsten technischen Hilfsmittel ist jedoch die Analysefähigkeit, die man durch einen Fingertipp auf den Bildschirm auslöst. Mit Hilfe dieser Funktion scannt Batman seine Umgebung nach Feinden und nach auslösbaren Mechanismen ab. Das sieht nicht nur Klasse aus, sondern ist auch wirklich hilfreich und macht zudem Spaß.

Die Kämpfe an sich bieten viele verschiedene Möglichkeiten. Es gibt drei Kategorien von Kämpfen. Es gibt Kämpfe gegen normale Gegner, gegen schwerbewaffnete Gegner und gegen Bosse. Die erste Art ist von einem Hau-Drauf-Marathon geprägt, wo man nach Herzenslust die Schlagen und Kontertaste drücken kann. Bei der zweiten Art von Kämpfen, ist es von essentieller Bedeutung sich nicht erwischen zu lassen, sondern den richtigen Moment abzupassen und die Gegner lautlos auszuschalten, z.B. indem man von oben auf sie hinabgleitet und sie danach mit einem finalen Schlag ohnmächtig schlägt. Bei den Kämpfen gegen die Bossgegner kommt es darauf an, im richtigen Moment die richtigen Knöpfe zu drücken. Mit wildem Hau-Drauf kommt man da nicht weit. Fair: Nach jedem Kampf wird Batmans Lebensenergie wieder neu aufgefüllt, sodass sich Frustmomente in einem erfreulichen Rahmen halten. Die Schwierigkeit ist insgesamt als angemessen zu bezeichnen, wobei es leider keine verschiedenen Schwierigkeitsgrade gibt.

Grafik & Sound:

Das Erste was auffällt, wenn man Batman Arkham Origins: Blackgate spielt, ist die Perspektive. Die groß beworbene 2,5D Perspektive ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Hier sind 2D Sidescrolling Elemente mit einer 3D Umgebung kombiniert. Grundsätzlich gibt es daher auch räumliche Tiefe, die aber streng vorgegebenen Wegen folgt. Das ist ein interessanter Ansatz, der von der Kameraführung gut aufgefangen und unterstützt wird. So schwenkt die Kamera auch mal hinter den Charakter oder wechselt gar in die First Person Ansicht. Dennoch und das sollte man nicht vergessen, spielen die Sidescrolling Elemente eine wichtige Rolle. Dafür findet Batman auch automatisch seinen Weg durch die virtuelle Welt. Von Vorsprüngen in die Tiefe fallen ist hier nicht möglich. Was der eine als Bevormundung abtun möchte, hat aber auch einen entscheidenden Vorteil: Die Level können nämlich so etwas interessanter und unübersichtlicher gestaltet werden, was wenigstens ein Gefühl von der Abkehr des Schlauchleveldesigns bedeutet, auch wenn Batman natürlich einen ganz vorgefertigten Weg beschreitet.

Nette Idee: Die einzelnen Kapitel von Batman Arkham Origins: Blackgate werden durch Zwischensequenzen im Comicstil unterbrochen, welche die Geschichte forterzählen. Diese Unterbrechungen sind nett gemacht und lockern das Ganze etwas auf.

Die Grafik an sich ist über jeden Zweifel erhaben. Scharfe Kanten und eine schön geschaffene Umgebung laden zum Spielen ein. Leider ist die Kulisse an sich etwas eintönig. So ist es sicherlich schwierig ein Gefängnis abwechslungsreich zu gestalten, aber hin und wieder wirken die einzelnen Levels etwas eintönig, was der Spielfreude auf Dauer nicht förderlich ist. Die Stimmung ist recht düster, was aber zur Kulisse passt.

Unterstützt wird diese Stimmung von der Musik, die sich in die düstere Kulisse einpasst und die Kämpfe durch schnellere Tonfolgen dynamisch unterstreicht. Die Musik ist dabei auch angenehm zurückhaltend und fügt sich daher gut ein. Die Synchronsprecher klingen klar und verständlich. Leider jedoch nur für den, der Englisch kann. Eine deutsche Sprachausgabe sucht man vergeblich und muss sich mit deutschen Untertiteln begnügen. Das hat zwar den Vorteil, dass der Spielspaß nicht durch mittelmäßige deutsche Synchronsprecher getrübt ist. Nachteilig daran ist aber, dass ein Untertitel den Spielspaß ebenso trübt. Wer aber gut Englisch sprechen kann, wird mit der Sprachausgabe vollständig zufrieden sein.

Fazit & Bewertung:

Die Armature Studios haben mit Batman Arkham Origins: Blackgate ein grundsolides Spiel auf den Markt gebracht. Grafik und Gameplay sind wirklich gut gelungen. Die 2,5D Perspektive ist eine nette Idee, die vielleicht in letzter Konsequenz den Emanzipationsansprüchen der PS Vita als Handheld nicht ganz gerecht wird, aber in jedem Fall abwechslungsreich ist. Die Story ist solide und Batman-typisch. Lediglich die fehlende Sprachausgabe trübt den Spielspaß etwas, ist aber auch zu verschmerzen.

Bewertung 8.5

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